Am 17.12.2014 hat das neue Leitungsteam am Fachbereich Sozialwesen seine Tätigkeit aufgenommen. Zur Fachbereichsleitung gehören Prof. Dr. Arne von Boetticher als Dekan und Prof. Dr. Andreas Lampert als Prodekan. Prof. von Boetticher übernahm das Amt im Anschluss an die Gremienwahlen Ende 2014 von Prof. Neubauer und dankte ihm für die geleistete Arbeit.
Mit Prof. von Boetticher und Prof. Lampert befinden sich zwei noch recht „neue“ Kollegen in der Leitung.
Prof. Boetticher wurde als Volljurist und Diplom-Sozialpädagoge (FH) 2012 für das Lehrgebiet Rechtswissenschaften an den Fachbereich Sozialwesen der EAH berufen. Seine Schwerpunkte in der Lehre und in der Forschung liegen im Sozialrecht, insbesondere auf dem Recht der Existenzsicherungsrecht („Alg II & Sozialhilfe“), dem Rehabilitationsrecht für Menschen mit Behinderungen sowie im Sozialmanagement bei den rechtlichen Rahmenbedingungen sozialer Dienste und Einrichtungen und im Zivilrecht. Vor seiner Berufung war Prof. von Boetticher nach seinem ersten Staatsexamen von 2001 bis 2004 als Mitarbeiter von Prof. Dr. Johannes Münder (TU-Berlin) tätig. Aus dieser Zusammenarbeit sind bis heute eine Reihe von Veröffentlichungen auf dem Gebiet des Sozialrechts hervorgegangen u.a. die Mitwirkung an den Standard-Lehr- und Praxiskommentaren zum SGB II und zum SGB XII. Von 2004 bis zu seiner Berufung war Prof. von Boetticher hauptberuflich nacheinander für zwei Krankenkassenverbänden auf Bundesebene tätig als Justitiar, politischer Referent und zuletzt als Leiter der Rechtsabteilung. Zwischenzeitlich war er für 15 Monate abgeordnet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Bundessozialgericht in Kassel.
Prof. Lampert wurde als Diplom-Sozialarbeit
er/Sozialpädagoge und ehemaliger Absolvent der EAH im Jahr 2011 zum Professor mit dem Lehrgebiet „Theorie und Praxis der Methoden der Sozialen Arbeit“ an den Fachbereich Sozialwesen berufen. Er lehrt dabei in den grundlegenden Modulen „Fallarbeit“, „Beratung“, „Gemeinwesenarbeit/Sozialraumorientierung“, „Anamnese-Diagnose-Intervention-Evaluation“ und „Supervision“ und im Masterstudiengang in den Modulen „Führung, Coaching und Organisationsentwicklung“ sowie „Forschungsmethoden“. Innerhalb des Fachbereichs arbeitet Prof. Lampert mit Kollegen an der Entwicklung des Masterstudiengangs „Coaching und Führung“ und ist Mitglied im Institut für Coaching und Organisationsberatung. Der Forschungs- und Publikationsschwerpunkt von Prof. Lampert liegt auf den Themen der Krisenbearbeitung im Kontext biografischer Zusammenhänge, dem professionellen Handeln in der Sozialen Arbeit und der Vermittlung methodischer Fachkompetenz. Vor seiner Berufung war Prof. Lampert von 1993 bis 2011 bei einem freien Träger der Sozialen Arbeit tätig, zuletzt als Leiter des Arbeitsgebietes „Gefährdetenhilfe“ mit stationären, teilstationären und ambulanten Arbeitsbereichen in Gera. Aufgrund seiner langjährigen Leitungstätigkeit ist Prof. Lampert in der Region gut vernetzt. Neben seiner sozialarbeiterischen- und Leitungstätigkeit absolvierte Prof. Lampert in den Jahren 2003 bis 2007 eine Ausbildung zum systemischen Individual-, Paar- und Familientherapeuten in Berlin und ist in freier Praxis therapeutisch und im Weiterbildungsbereich tätig.
Der Begriff des Leitungsteams soll mit der Neubesetzung wörtlich als ein abgestimmtes Agieren innerhalb des Fachbereichs verstanden sein. Neben der Aufteilung von Verantwortung sollen auf diese Weise Perspektiven aus unterschiedlichen Disziplinen unmittelbar in Leitungsprozesse einbezogen werden. Damit soll eine Annäherung an die wissenschaftlich heterogene Zusammensetzung des Kollegiums am Fachbereichs, welche an der EAH einmalig sein dürfte, möglich sein und zu ausgewogenen Entscheidungen beitragen. Als Teil der Selbstverwaltung sollen abgestimmte Aufgabenbereiche zwischen den Beteiligten zur Klarheit hinsichtlich der Adressierung von Anliegen und zur Transparenz von Entscheidungsprozessen beitragen. Inhaltlich als wichtigste Aufgabe sieht das neue Leitungsteam zum einen die fachliche Weiterentwicklung des Fachbereiches Sozialwesen in Form von inhaltlichen Vertiefungsgebieten. Aufbauend auf der von der Praxis geschätzten und von Studienbewerber*innen dauerhaft sehr stark nachgefragten generalistischen Ausbildung von Sozialarbeiter*innen soll daraus ein weitergehendes Profil des Fachbereiches entstehen. Zum anderen will das Leitungsteam den Fachbereich auch strukturell unter Einbeziehung aller beteiligten Gruppen auf der Grundlage geeigneter Kriterien und Methoden weiterentwickeln, um trotz knapper finanzieller Ressourcen zur Gewährleistung der hohen Qualität der Lehre die erforderlichen Rahmenbedingungen fortwährend zu verbessern und den Bedürfnissen der Beteiligten anzupassen.