Unter dem Motto „RealLife Charakter Editor – Who are you?” boten Studierende des BA Soziale Arbeit und des MA Spiel- und Medienpädagogik auf der Messe Erfurt ein besonderes Angebot.

Zum zweiten Mal war vom 4.-6.10.2019 die MAG (Manga, Anime & Gaming) in Erfurt. Drei Tage lang stand die Messe im Zeichen von Games, Cosplay, Fashion und japanischer Kultur – flankiert von den beliebtesten Künstler*innen aus diesen Bereichen, die sich insbesondere dadurch kennzeichnet, Communities und Szenen eine Präsentationsfläche zu geben. Auch LeFloid, PietSmiet und zahlreiche weltweit bekannte Cosplayer*innen tummelten sich in den beiden Messehallen.

Damit ist die MAG auch für die Auseinandersetzung sozialer Prozesse und medienpädagogischer Perspektiven spannend. Im Kontext des Seminars „Digitale Spiele in der Bildung“ von Prof. Dr. Geisler, erstellten Studierende eigens dafür ein Projektangebot. Auf 60m² Standfläche riefen die Studierenden anwesende Gäste dazu auf, sich unterhaltsam und niedrigschwellig mit individuellen Identitätsprozessen auseinanderzusetzen. Am Beispiel selbsterstellter Rollen und deren Transfer in reale Masken, wurden Fragen der eigenen Lebensgestaltung, des Handelns in und außerhalb des Spielgeschehens sowie Möglichkeiten nach Ausdrucksformen bearbeitet. Da derartige Fragen stets auch private Aspekte berühren, wurde vor allem auf eine gute Beziehungsarbeit wert gelegt. Die Studierenden wendeten passive Beratungstechniken an und setzten insb. auf narrative Äußerungen der Besucher*innen. Ziel war nicht Ratschläge, Tipps oder gar Änderungsaufforderungen, sondern Vertrauen und darüber Anlass zur Selbstreflexion. Neben Elementen des klassischen Rollenspiels wurden Techniken der Maskenbildnerei und fotopädagogische Methoden herangezogen.

Insgesamt wurde die Messe von ca. 13.000 Besucher*innen aufgesucht. Zahlreiche davon waren am Stand der angehenden Sozial- und Medienpädagog*innen und nahmen als Dankeschön ihre fotografischen Ergebnisse mit nach Hause.

Die Studierenden konnten auf der Messe nicht nur vertiefte Einblick in die Szenen erhalten, sondern sich mit ihrem Standangebot ausprobieren und in diesem Kontext viele Erfahrungen sammeln. Corbin Schrumpf zieht als Fazit: „Ich war sehr beeindruckt von der offenen, toleranten und freundschaftlichen Stimmung der Besucher*innen. Man kam sehr schnell und fast selbstverständlich in teils sehr tiefgründige Gespräche. Man hat mit Freude dem anderen zugehört und war schnell begeistert.“ Und Lea Schmidt ergänzt: „Es war spannend zu beobachten, in welche Kostüme und Rollen die Besucher*innen schlüpften. Durch die Anleitung kam man mit den Besucher*innen in interessante Gespräche, egal ob jung oder alt. Am Ende der Tage konnten wir mit einem erfüllten Gefühl und einer neuen Erfahrung die Messe verlassen.“ Zur Freude der Studierenden berichtete auch der MDR mit dem Thüringen Journal am 4.10. über das Angebot.

2020 ist die MAG wieder in Erfurt und so auch hoffentlich ein Standangebot der Studierenden.

 

(Text und Fotos: Martin Geisler)