1.215 - Sozialpädagogische Bildung
Projektstudium 2 / Praxisprojekt
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1.215 -
Seminar - Wintersemester 2023/2024
Zeit / Ort: | ? |
Veranstaltungsbeginn: | |
Teilnehmer: 5. Semester
„Bildung bedeutet nicht, einen festen Platz in der Welt zu finden. Sie versetzt vielmehr in Unruhe, verursacht ein Unbehagen an der eigenen Verwicklung in die Welt. (…) Aus dieser Perspektive liegt die politische Dimension von Bildung nicht so sehr in der Beförderung von gesellschaftlicher Teilhabe und sozialem Ausgleich (…), sondern in diesem »Unruhigwerden«, der zuvor noch als selbstverständlich angenommenen gemeinsamen Welt.“ (Grabau, C. 2017: Bildung als Kunst, sich zu entziehen. Vom Verweigern, Desertieren, Abfallen)
„… wenn dich der Wind des Denkens, den ich jetzt in dir erwecken werde, aus dem Schlaf geweckt und völlig wach und lebendig gemacht hat, dann wirst du erkennen, dass du nichts in der Hand hast als Ratlosigkeit, und das Beste ist immer noch, sie zu unserer gemeinsamen Sache zu machen“ (1998, S. 174 f.). Arendt, H. (1998). Das Urteilen. Texte zu Kants politischer Philosophie. Piper (Original 1982, entspricht der Kant-Vorlesung im Jahre 1970 an der New School for Social Research in New York City).
Im Zuge der neueren Bildungsdiskussion nach PISA hat sich auch die Soziale Arbeit wieder an ihre eigenen Bildungstraditionen (z. B. Pestalozzi, Rousseau) erinnert, die sich grundsätzlich von der ansonsten vorherrschenden schulpädagogischen Bildung unterscheiden und eigenen: sozialpädagogischen Maximen folgen. Im Seminar werden zunächst theoretische und konzeptionelle Ansätze von Bildung und danach von sozialpädagogischer Bildung bearbeitet, dabei werden auch Grundformen (sozial)pädagogischen Handelns vorgestellt. Mit Text- und Film-Beispielen aus der (sozial)pädagogischen Praxis wird sodann die Besonderheit sozialpädagogischer Bildung in ihren Voraussetzungen und Abläufen konkretisiert. Seminarinhalte (Auswahl):
- Platons Höhlengleichnis
- Woran erkennt man Bildung?
- Rousseaus "Emile"
- Bildung und Pädagogische Beziehung
- Bildung und Soziale Arbeit
- Arrangieren als sozialpädagogische Praxis
- Bildung als unmögliche Praxis
- Bildung und soziale Ungleichheit
- Bildung und Lebensbewältigung
Im Zuge des Seminars sind alle Studierenden aufgefordert, entweder in Gruppen eigene Praxisrecherchen unter dem Fokus Bildung zu unternehmen oder im Seminar eine reale Bildungseinheit durch Studierende durchzuführen und zu reflektieren. Hierdurch können auch Leistungsnachweise erworben werden
Prof. Dr. Werner Lindner
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