Prof.in Dr.in Diana Düring
Projekte
Impulse für die Jugendhilfe in Thüringen
Fast 40 Personen folgten am 28. November 2024 der Einladung des Thüringer Aktionsbündnisses gegen Geschlossene Unterbringung in die Ernst-Abbe-Hochschule in Jena, um über aktuelle und politische Entwicklungen in der Jugendhilfe zu diskutieren.
Nach der Begrüßung durch Diana Düring (@eah) und Manuela Rummel (Gedenkstätte), beleuchtete Judith Feige vom Deutschen Institut für Menschenrechte (DIM) per Videozuschaltung die kinderrechtliche Perspektive auf freiheitsentziehende Maßnahmen. Jesko Fuhrken stellte das Projekt „Port Nord“ in Bremen vor, in dem es keine Entlassungen aus disziplinarischen Gründen gibt und das als erfolgreiche Alternative zu Geschlossener Unterbringung gilt. Wichtig für das Gelingen des Projekts seien das besondere, aushaltende Konzept, die Haltung des Personals, der festgeschriebene Gewaltverzicht und der Aufbau tragfähiger Beziehungen zur Einrichtung, die Stabilität und Verlässlichkeit bietet. Wenn Kinder beispielsweise weglaufen, werden ihnen durch aufsuchende Sozialarbeit Angebote an den Orten gemacht, an denen sie sich aufhalten, und es wird auf ihre Freiwilligkeit gesetzt, zurückzukehren, anstatt sie dazu zu zwingen. Stefan Lenz von der Jugendhilfestation Erfurt- SüdOst rundete die Vorträge mit einem regionalen Einblick in die ambulanten sozialräumlichen Hilfen vor Ort ab.
Vielen Dank für die spannenden Gespräche und Eindrücke!
Text von Juliane Weiß, Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau
#AktionsbündnisgegenGU #GeschlosseneUnterbringung #GU #GegenGU
#FreiheitsentziehendeMaßnahmen #FEM #GegenFEM #Kinderrechte #Kinderschutz
Projekt und Studienexkursion zu Aspekten der Kolonialgeschichte im heutigen Namibia - gemeinsam mit Prof. Dr. Olaf Scupin, FB GP (seit WiSe 2023/24 - lfd.)
Projekt „Theori[E]asy“ seit SoSe 2023 lfd.
Entwicklung von Lehrmaterialien und Lehrformate für die Theoriemodule Sozialer Arbeit im BA-Studiengang Soziale Arbeit, z.B. Konzeption und Durchführung von Peer-to-Peer-Formaten/Tutorium
- „Heimrevolte – Nicht nur ‚Peter, I love you‘ oder ‚Allet scheiße'“ Theateraufführung mit anschließender Diskussion am 20. April 2023 an der EAH Jena, Start: 19:00 Uhr
Am Fachbereich Sozialwesen wird am 20. April in Kooperation mit der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau, dem DAKT e.V. und dem Aktionsbündnis gegen Geschlossene Unterbringung in Thüringen das Theaterstück „Heimrevolte – Nicht nur ‚Peter, I love you‘ oder ‚Allet scheiße'“ aufgeführt.
Das Theaterstück ist im Rahmen des Projektstudiums „Uni in gesellschaftlicher Verantwortung“ an der Universität Hamburg entstanden. „Wenn du nicht brav bist, kommst du ins Heim“. Sätze wie dieser prägen seit Jahrzehnten die Erziehung vieler Kinder. Woher kommt es, dass diese Aussage als Bedrohung wahrgenommen wird? Wieso hat die Heimerziehung so einen weitverbreiteten schlechten Ruf?
Mit diesen Fragen ist der Sinn (in) der Jugendhilfe aufgerufen. Geht es darum, Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen vor allem anzupassen oder darum, Möglichkeiten zu schaffen, Persönlichkeiten zu werden, die gesellschaftlich handlungsfähig sind? Diese und weitere Fragen rund um Heimerziehung als politisches und pädagogisches Konfliktfeld werden über das Theaterstück thematisiert.
In der anschließenden Diskussion mit dem studentischen Ensemble, Vertreter*innen des Thüringer Aktionsbündnisses sowie Jugendhilfepolitiker*innen und dem Publikum wird auch der Bogen zu aktuellen Entwicklungen in der Heimerziehung und zur gegenwärtigen Bedeutung von Zwangsmaßnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe geschlagen.
Ort: Medienstudio, EAH Jena, Haus 5, 3. Etage
Beginn: 19:00 Uhr
weitere Infos zum Stück: https://aufbruch.blogs.uni-hamburg.de/heimrevolte/
Projektverantwortliche: Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Projektseite
gemeinsam mit dem Zentrum für Sozialforschung e.V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Prof.in Dr.in Claudia Beetz
Beetz/Böttcher/Düring/Winge:Evaluierung des Gesetzes zur Einführung eines familiengerichtlichen Genehmigungsvorbehalts für freiheitsentziehende Maßnahmen bei Kindern, Auftraggeber: Bundesministerium der Justiz: Abrufbar unter: https://www.bmj.de/SharedDocs/Downloads/DE/Fachpublikationen/2023_Evaluierung_Gesetz_FamG_Genehmigungsvorbehalt_Download.html?nn=17120
dazu: Stellungnahme der Bundesregierung: Bundestagsdrucksache: 20/8000
- Filmreihe im SoSe 2021, zusammen mit Prof.in Anna Kasten und der Landeszentrale Politische Bildung Thüringen, Wieland Koch im Schillerhof im Rahmen des Seminars "Alltagswelten von Frauen* im pOst-Sozialismus"
Unter dem Titel „ErziehungsZwang- ZwangsErziehung“ fand vom 5. bis 16. Oktober 2020 in Jena eine Veranstaltungsreihe zu historischen und aktuellen Aspekten von Jugendhilfe statt. Erziehung stellt sich offenbar für jede Gesellschaft als unverzichtbar dar. Auch wenn die jeweiligen Idealvorstellungen und Begründungen differieren, der Erziehungszwang wird kaum in Frage gestellt. In Kontexten der Jugendhilfe wurde und wird dieser zum Teil in Zwangserziehung übersetzt - als Erziehung gedacht, von den betroffenen Kindern und Jugendlichen als Zwang und Repression erfahren.
Mit der Veranstaltungsreihe wird Zwangserziehung im Alltag von Jugendhilfe bzw. in der Heimerziehung in unterschiedlichen Systemen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten thematisiert: DDR-Jugendhilfe/Heimerziehung – Heimerziehung der 1950er bis 1980er Jahre in der BRD – Zwang in der Jugendhilfe heute.
Der Schwerpunkt DDR-Jugendhilfe/Heimerziehung wird veranschaulicht anhand einer Wanderausstellung der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau: „ZIEL: UMERZIEHUNG. Die Geschichte repressiver Heimerziehung in der DDR“. Die Ausstellung wird vom 5. bis 16. Oktober im Untergeschoss der Goethe Galerie präsentiert und ist kostenfrei zugänglich.
Parallel zur Ausstellung wird im Kino im Schillerhof eine Filmreihe präsentiert, mit der an vier Abenden Dokumentar- und Spielfilme gezeigt werden, die öffentliche (Erziehungs-) Maßnahmen ganz unterschiedlich aufgreifen. Dazu finden jeweils Filmgespräche mit Gästen statt:
6.10.2020 | 18 Uhr: „Heim“ (DDR 1978) und „Jugendwerkhof“ (DDR 1982)
Im Gespräch: Alexander Müller, Zeitzeuge
Moderation: Manuela Rummel (Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau)
8.10.2020 | 18 Uhr: „Bürgschaft für ein Jahr“ (DDR 1981)
Im Gespräch: Diana Düring (Ernst-Abbe-Hochschule Jena)
Moderation: Wieland Koch (Landeszentrale für politische Bildung Thüringen)
13.10. 2020 | 18 Uhr: „Freistatt“ (Deutschland 2014)
Im Gespräch: Wolfgang Rosenkötter (Vorbild für die Figur des Wolfgang)
Moderation: Wieland Koch (Landeszentrale für politische Bildung Thüringen)
15.10.2020 | 18 Uhr: „Systemsprenger“ (Deutschland 2019)
Im Gespräch: Prof. Dr. Friedhelm Peters (Evangelische Hochschule Dresden)
Moderation: Wieland Koch (Landeszentrale für politische Bildung Thüringen), Diana Düring (Ernst-Abbe-Hochschule Jena)
Die Veranstaltungsreihe wird gefördert und unterstützt durch:
• Ernst-Abbe-Hochschule Jena
• Fachbereich Sozialwesen, Ernst-Abbe-Hochschule Jena
• Förderkreis der Ernst-Abbe-Hochschule Jena e.V.
• Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau
• Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
• Thüringer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
• Kino im Schillerhof/Kino am Markt
• Goethe Galerie
****Praxisentwicklungsprojekt „Zur Integration von Hilfen zur Erziehung in Kindertageseinrichtungen und mehr Sozialraumbezug“** (Förderung durch Aktion Mensch; 2015-2018)
- Projekt zur Verbesserung der Lehr-/Lernbedingungen: Studentische Schreibberatung an der EAH (2015-2017)