Prof. Dr. Yvonne Rubin

Forschungsprojekte

Soziale Altenarbeit in stationären Altenhilfeeinrichtungen während der Corona-Pandemie

Fragestellung und Erkenntnisinteresse
In dem Forschungsprojekt ‚Soziale Altenarbeit in stationären Altenhilfeeinrichtungen während der Corona-Pandemie‘ wird untersucht, wie die sogenannten Corona-Schutzmaßnahmen den Arbeitsalltag von Sozialarbeiter:innen stationärer Altenhilfeeinrichtungen verändert haben und wie die Sozialarbeiter:innen die veränderten Handlungsanforderungen professionell reflektieren.
Ausgangspunkt des Projektes ist die Annahme, dass ein zentraler Bestandteil sozialer Altenarbeit die Unterstützung der Bewohner:innen bei der Umsetzung ihrer Interessen und Bedürfnisse darstellt. Ältere Menschen sollen auch in Situationen von Pflegebedürftigkeit selbstbestimmt leben können.
Im Kontext der Corona-Pandemie gehört es zu den Aufgaben der Sozialarbeiter:innen, die umzusetzenden Schutzmaßnahmen gegenüber den Bewohner:innen und deren An- und Zugehörigen zu kommunizieren, bei Bedarf obliegt ihnen auch die Kontrolle der Einhaltung der Maßnahmen. Dabei zeichnete sich ab, dass diese Maßnahmen nicht ausschließlich auf Akzeptanz treffen und trafen und teilweise gegen die Interessen der Bewohner:innen und deren An- und Zugehörigen durchgesetzt werden mussten.
Diese beiden Aufgabenfelder – auf der einen Seite die Unterstützung der Selbstbestimmung der Bewohner:innen, auf der anderen Seite die Umsetzung von Vorgaben, die nicht im Interesse der Bewohner:innen standen und stehen – stehen in einem Spannungsfeld zueinander. Das Erkenntnisinteresse dieses Forschungsprojektes ist es herauszufinden, wie die Sozialarbeiter:innen mit diesem Spannungsfeld umgehen und wie sie ihre Handlungen professionell begründen.
Die in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse lassen Rückschlüsse darauf zu, welche Inhalte und Schwerpunkte professionelle soziale Altenarbeit im Alltag der Corona-Pandemie setzt und gesetzt hat. Die Erkenntnisse dienen zur inhaltlichen Weiterentwicklung Sozialer Altenarbeit.

Methodisches Vorgehen
Das Forschungsprojekt ist als qualitativ-rekonstruktive Sozialforschung angelegte, die Datenerhebung und -auswertung erfolgt in Anlehnung an den Forschungsstil der Grounded Theory Methodologie. Zur Datenerhebung werden narrative, leitfadengestützte Interviews geführt. Im Sinne des iterativ-zyklischen Erkenntnisprozesses erfolgt die Auswertungsphase nicht im Anschluss die Erhebungsphase, stattdessen finden beide Phasen parallel zueinander statt. Die Daten werden erhoben, kodiert und analysiert, dass Erhebungsinstrument wird jeweils an die gewonnenen Erkenntnisse angepasst.

Laufzeit & Förderung
2021: Interne Forschungsförderung der Hochschule Fulda
2022: Interne Forschungsförderung der EAH

Veröffentlichungen aus dem Projekt

  • „Alles weg! Alles weg, die ganzen sozialen Kontakte“ – Herausforderungen von Digitalisierungsprozessen in stationären Altenhilfeeinrichtungen. In: Sozialmanagement, 1, S. 39–47.
  • „Die wurden informiert“. Zur Beteiligung von Bewohner*innen stationärer Altenhilfeeinrichtungen während der Corona-Pandemie. In: FORUM sozialarbeit + gesundheit, 1, S. 21–24.

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