Prof. Dr. habil. Michael Opielka
Seminare des vergangenen Semesters – (Wintersemester 2021/2022)
1.122 - Psychodrama und Gruppenanalyse
Teilnehmer: 7. Semester Das Seminar bietet eine Einführung in die psychoanalytische Theorie und in praktische Anwendungen im Rahmen der Sozialen Arbeit. Dabei stehen weniger der medizinisch-biologische und der individual- bzw. entwicklungspsychologische Aspekt der Psychoanalyse im Mittelpunkt, sondern in Übereinstimmung mit bedeutenden Entwicklungen der Psychoanalyse vor allem die psychoanalytische Interpretation von sozialen Beziehungsgeschehen. In Bezug auf die Anwendungsseite der Psychoanalyse erfolgt eine Konzentration auf die Gruppenanalyse in der Tradition von Siegmund H. Foulkes und Wilfried Bion. Die Methode Gruppenanalyse wird mit der von Jakob L. Moreno entwickelten Methode des Psychodrama (und Soziodrama) systematisch verknüpft. Psychodrama wie Gruppenanalyse werden sowohl im sozial- und gruppenpädagogischen Kontext, als Supervisionsmethode wie in der Gruppenpsychotherapie eingesetzt. Im Seminar werden praktische Übungen mit beiden Methoden kombiniert. Eine Bereitschaft zur Selbsterfahrung in einem geschützten Raum wird erwartet. |
1.123 - Ethik und Soziale Arbeit
Teilnehmer: 7. Semester Ethik ist aktuell: ökologische Ethik, Tierethik, Medizinethik, Technikethik, Politische Ethik und die Berufs- oder Professionsethik in der Sozialen Arbeit. Gründe für diesen „Ethikboom“ sind Wertewandel und Wertepluralismus, die nicht mit einem Werteverlust verwechselt werden dürfen. Im Gegenteil scheint das Aufkommen von Religionsfundamentalismen und starken Religionssurrogaten (von Süchten über Konsumismus bis zu virtuellen Realitäten) dafür zu sprechen, dass die Sehnsucht nach Leitbildern und Werten zunimmt. Die Soziale Arbeit muss sich heute klarer als bisher mit ihren ethischen Grundlagen auseinandersetzen. Adressaten, Arbeitgeber und Gesellschaft erheben teils widersprüchliche Anforderungen. Helfen als Beruf erfordert einen ethischen Kompass, der persönliches Handeln und Organisationshandeln strukturieren kann. Das Modul fokussiert die Verknüpfung der Entwicklung von professioneller Person, Klienten und Institutionen mit ihrer ethischen Reflexion. Theoretische und praktische Erfahrungen mit der Disziplin und Profession Soziale Arbeit sollen unter dem Gesichtspunkt ethischer Konflikte reflektiert werden. Ein Fluchtpunkt der Ethik-Diskussion im Seminar sind die Fragen nach „Gerechtigkeit“ und der Rolle der Menschenrechte. |
1.213/1.126 - Gesellschaftspolitische Folgerungen von Corona für die Soziale Arbeit
Teilnehmer: 3. + 7. Semester EAH Jena – FB Sozialwesen, WiSe 2021-2, Di 13:30 - 15:00, Ort: 05.03.08
TEIL 2 - Referate 4.-8. Sitzung: Auswirkungen der Pandemie auf Ungleichheit und Prekarität • Sozialräumliche Verschiebungen: neue Grenzziehungen und Segregrationstendenzen Retraditionalisierung der Geschlechterverhältnisse • Kinder und Familien • Verstärkung sozialer Ungleichheiten (Einkommen, Beschäftigung) • Die Situation vulnerabler Gruppen – die ambivalente Wirkung sozialer Distanz 9.-11. Sitzung: Sozialkapital und (Institutionen-)Vertrauen • Wie entstehen Vertrauen und Misstrauen in modernen Gesellschaften? • Was haben Institutionen und Sozialkapital mit Impfskepsis und Querdenkerbewegungen zu tun? • Welche Rolle spielen Sozialpolitik und Soziale Arbeit für die Sozialkapitalproduktion? 12.-14. Sitzung: Wissensproduktion und Risiken in Pandemiezeiten • Wie wird gesellschaftliches Wissen produziert? • Wie lässt sich demokratisch mit Wissen umgehen? • Prognosen als Orientierungs- oder Herrschaftsinstrument? • Die Rolle der ExpertInnen in der Krise • Mit Sicherheit ein Risiko – Risikokonstruktionen im Wandel Literatur • Martin Bujard u.a., Belastungen von Kindern, Jugendlichen und Eltern in der Corona Pandemie, BiB 2021 • Stephan Lessenich, Soziologie – Corona – Kritik, in: Berliner Journal für Soziologie, 30, 2020, 215-230 • Oliver Nachtwey u.a., Politische Soziologie der Corona-Proteste, Univ. Basel, Dezember 2020 • Andreas Reckwitz, Risikopolitik, in: Michael Volkmer / Karin Werner (Hg.): Die Corona-Gesellschaft. Analysen zur Lage und Perspektiven für die Zukunft. Bielefeld: transcript 2020, S. 241-252. |
1.221 - Sozialpolitik
Teilnehmer: 5. Semester Das Modul (Vorlesung im WiSe 21-22 und Seminar im SoSe 22) gibt eine umfassende Einführung in die Sozialpolitik. Es wird gezeigt, wie sehr die moderne Gesellschaft durch die Sozialpolitik gestaltet wird. Neben historischen und systematischen Perspektiven gilt der Blick zentralen sozialpolitischen Feldern wie Arbeit, Armut, Alter, Familie, Gesundheit, Pflege, Behinderung/Beeinträchtigungen, soziale Dienstleistungen, Bildung und Migration. Die Politikfeldanalyse (Policy) wird mit aktuellen Themen (z.B. Coronapandemie) verknüpft Diese Ziel der Veranstaltung ist: Die Studierenden sollen befähigt werden, die sozialpolitischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Sozialen Arbeit selbständig zu erfassen und systematisch sowie exemplarisch zu analysieren. |
2.203 - Internationales/Politik
Teilnehmer: 2. Semester MASA Das zweisemestrige Modul bietet einen Überblick über das breite Gebiet der Politik unter Bedingungen der Globalisierung. Es werden insbesondere Fragen behandelt, die für das Verständnis von Internationaler Sozialer Arbeit (International Social Work) in diesem Zusammenhang erforderlich sind. Im Rahmen der Fachpolitiken erfolgt daher eine Konzentration auf die Sozialpolitik, wobei in Absprache mit den SeminarteilnehmerInnen auch weitere Politikfelder untersucht werden (z.B. Umweltpolitik/Nachhaltigkeit, Finanzpolitik, Friedenspolitik). Das Modul greift darüber hinaus aktuelle Problemstellungen der internationalen Politik auf, die die Soziale Arbeit rahmen (z.B. Covid19, COP26, Migration). Zu Beginn des Moduls wird die COP 26 UN Klimakonferenz in Glasgow (https://ukcop26.org/) beobachtet. Weitere Themen- und Textvorschläge der SeminarteilnehmerInnen sind willkommen. |